Platine mit bedrahteten Bauteilen

Begriffserklärung: Carbonlackdruck (CLD)



Bei dem Stoff Carbon handelt es sich um ein (grundlegendes) chemisches Element – den Kohlenstoff. Dieser Stoff ist weithin bekannt für seine elektrische Leitfähigkeit. Carbonlack wiederum macht sich diese Eigenschaften zu nutze, um die Leitfähigkeit zwischen blanken Leiterbahnkontakten zu verbessern oder überhaupt erst herzustellen. Eine weitere wichtige Eigenschaft des Kohlenstoffes ist seine Härte – jeder kennt den Diamantbohrer. Auf diese Weise lassen sich mechanisch beanspruchbare Flächen herstellen. Anwendungsbereiche findet man beispielsweise innerhalb gebräuchlicher Fernbedienungen (Tastaturkontakte). Carbonlack selbst besteht aus einer feinkörnigen, etwa 15…30µm dicken Graphitpaste, welche im Siebdruckverfahren aufgebracht wird. Der dabei notwendige Datensatz enthält logischerweise die Strukturabbilder der zu bedeckenden Bereiche. Es empfiehlt sich die Bereichsabmaße um ca. 0,25mm größer zu wählen. Zwischen benachbarten Carbonlackstrukturen sollte sich ein Mindestabstand von 0,5mm befinden. Durch Carbonlack-Brücken lassen sich ansonsten unverbundene Bereiche auf einer Leiterplatte verbinden. Sollten unterhalb der Carbonlackbrücke Leiterbahnen verlaufen, stellt dies kein Problem dar, solange zwischen Carbonlack und Leiterbahnen eine ausreichend isolierende Trennschicht vorhanden ist.



Quickinfo Designtipps:

  • Strukturbreite aufgrund des Siebdruckverfahrens begrenzt – Empfehlung >0,2mm
  • Abstand zwischen benachbarten Strukturen >0,5mm wählen
  • Carbonlackstruktur mindestens 0,25mm größer als darunterliegende Kupferkontaktstruktur
  • zwischen Carbonlack und Kupferkontakt muss LSD freigestellt sein, ansonsten elektrische Isolation zueinander